Die Angst vor einer therapieresistenten Malaria
Der Kampf gegen die Malaria schreitet weiter voran. Tagtäglich engagieren sich in Südostasien und der Subsahara-Region Afrikas unzählige Menschen wie Agnes Akoth und Dismus Mwalukwanda in ihren Gemeinschaften – in der tiefen Überzeugung, dort etwas verändern zu können.
Und in der Tat: In den vergangenen 15 Jahren wurden deutliche Fortschritte erzielt und die Zahl der Todesfälle durch Malaria um fast zwei Drittel gesenkt1.
Nun wird dieser Fortschritt durch erste Anzeichen für Resistenzen gegen bestehende Malariamedikamente bedroht. Das gibt Anlass zur Sorge.
Die Last der Malaria ist weiterhin enorm. Fast die Hälfte der Weltbevölkerung ist von der Krankheit bedroht. Jedes Jahr sterben rund eine halbe Million Menschen an Malaria, die meisten davon Kinder. Diese Zahl ist noch immer viel zu hoch für eine Krankheit, die sich vermeiden, behandeln und heilen lässt.
Um weitere Fortschritte zu erzielen, muss die Arbeit an mehreren Fronten fortgesetzt werden: die Präventionsbemühungen müssen verstärkt, der Zugang zu bestehenden Behandlungsmöglichkeiten verbessert und die Erforschung und Entwicklung der nächsten Generation von Malariamedikamenten vorangetrieben werden.

In mehreren Gegenden Südostasiens – wie hier an der Grenze zwischen Thailand und Burma – sind Resistenzen gegen Artemisinin, dem derzeitigen Goldstandard zur Behandlung von Malaria, zu beobachten. Die Sorge, dass sich diese Resistenzen ausbreiten könnten, ist groß.

In der Wang Pha Klinik wartet eine burmesische Mutter mit ihrem Kind, das Symptome einer Malaria aufweist. Kliniken wie diese bieten in der Grenzregion kostenlose Behandlungen für Angehörige ethnischer Minderheiten, die auf der Flucht vor dem seit 25 Jahren währenden Konflikt in ihrer burmesischen Heimat sind.

Ein Gesundheitsarbeiter nimmt dem Kind Blut ab, um festzustellen, ob seine Symptome auf Malaria zurückzuführen sind. Auch in der Malariaforschung ist die Klinik tätig. Der Malariaerreger hat sich über die Jahre weiterentwickelt.

Der überwiegende Teil der malariabedingten Krankheits- und Todesfälle ist in der Subsahara-Region Afrikas zu verzeichnen. Artemisinin-basierte Kombinationstherapien (ACT-Therapien) sind die derzeitige Standardtherapie gegen Malaria(2). In vielen armen Ländern ist der Zugang dazu jedoch erschwert und ihre Verfügbarkeit aufgrund von Versorgungsengpässen begrenzt(3). Neben der Verbesserung des Zugangs zu Tests und wirksamen Behandlungen müssen Forscher mit Hochdruck neue Medikamente entwickeln, bevor sich Resistenzen auch in dieser Region ausbreiten.

Kisumu im Südwesten Kenias liegt an der Frontlinie im Kampf gegen die Malaria. Die Region grenzt an den Victoriasee. Mit ihrem warmen, feuchten Klima ist sie eine Brutstätte für Mücken – und damit für Malaria. Ganz besonders Kinder sind davon betroffen. Alle zwei Minuten trauert eine Familie um ein Kind, das mit den bestehenden Medikamenten hätte behandelt und geheilt werden können.

In Kenia gibt es in den kleinen Kliniken und Spitälern ganze Stationen voller Kleinkinder, die um ihr Leben kämpfen. Wie schnell sie eine wirksame Behandlung erhalten, entscheidet über Leben und Tod. Novartis hat gemeinsam mit Medicines for Malaria Venture ein erstes kinderfreundliches Präparat mit ACT, dem derzeitigen Behandlungsstandard, entwickelt. Seit seiner Einführung wurden mehr als 300 Millionen Behandlungseinheiten ausgeliefert.

Gesundheitsarbeiter haben großen Anteil an der Behandlung kranker Kinder in den kleinen, entlegenen Dörfern. Schon die Verfügbarkeit von Medikamenten gegen Malaria sicherzustellen ist in dem ländlichen Umfeld schwierig. Digitale Tools können eine Hilfe dabei sein. Das von Novartis gemeinsam mit Partnern entwickelte Programm „SMS for Life“ stellt mittels Mobilfunktechnologie sicher, dass abgelegene Krankenstationen über den erforderlichen Vorrat an Malariamedikamenten verfügen.

Die Aufklärung von Kindern hat entscheidenden Anteil an der Bekämpfung der Krankheit in Kenia. Krankenschwester Agnes Akoth besucht regelmäßig Schulen und hilft, zu verstehen, wie sich die Risiken minimieren lassen. Die 35-Jährige ist eine Veteranin im Kampf gegen die Malaria. Sie weiß, dass sich die globale Bedrohung nur bekämpfen lässt, wenn man sich täglich auf den Weg in die Dörfer macht, um die Bewohner auf Malaria-Erreger zu testen, sie zu behandeln und aufzuklären.

Wie Agnes Akoth kämpft auch Dismus Mwalukwanda an vorderster Front gegen die Malaria. Leben zu retten ist sein oberstes Anliegen. Als Gesundheitsarbeiter testet und behandelt er Patienten in einer entlegenen Gegend im ländlichen Sambia und klärt Menschen darüber auf, wie sie die Krankheit bekämpfen können. In der ländlichen Region bringt er Patienten mit seiner Fahrradambulanz in die Malariaklinik.

Seit 2001 haben wir in Zusammenarbeit mit Organisationen und Menschen vor Ort – wie Agnes und Dismus – über 850 Millionen Behandlungseinheiten unseres Malariamedikaments an Erwachsene und Kinder ausgegeben.
Malaria in Zukunft zu besiegen, kann nur in koordinierter Zusammenarbeit mit Regierungen, NGOs und dem privaten Sektor gelingen.
Gemeinsam gegen Malaria
Wir sind stolz auf das Engagement unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ihren Einsatz zur Bekämpfung dieser gefürchteten Erkrankung.
- WHO World Malaria Report 2016. Abrufbar unter: http://www.who.int/malaria/publications/world-malaria-report-2016/report/en/ (link is external) (link is external)
- WHO overview of malaria treatment. Abrufbar unter: http://www.who.int/malaria/areas/treatment/overview/en/ (link is external) (link is external)
- http://thelancet.com/journals/langlo/article/PIIS2214-109X(17)30076-1/fulltext?rss=yes (link is external) (link is external) Mit dem Zitat des Abstracts “but even in 2015, only 19•7% (95% CI 15•6–24•8) of children younger than 5 years with a fever and P falciparum infection received an ACT. “